Nicole Seifert – „Einige Herren sagten etwas dazu.“ Die Autorinnen der Gruppe 47

Lesende, schreibende, kritisierende Frauen reden sich seit Jahren den Mund fusselig, mindestens seit den 1970ern mühen sich forschende, lektorierende und verlegende Frauen in wahrer Sisyphosarbeit darum, doch die Strukturen sind zäh und träge, wenn es darum geht, Schriftstellerinnen sichtbar zu machen und vor allem in der Literaturgeschichtsschreibung sichtbar zu halten. Die Gründe dafür sind vielfältig, … Mehr Nicole Seifert – „Einige Herren sagten etwas dazu.“ Die Autorinnen der Gruppe 47

Ilona Jerger – Lorenz

Als ich klein war, hatte ich das „Gänse-Kinder-Buch“ mit einem Vorwort von Konrad Lorenz und wollte, wenn ich mal groß bin, Verhaltensforscherin werden, weil ich dachte, das bedeutet primär, viele Haustiere haben zu dürfen. Wie ich jetzt in dem Tatsachenroman „Lorenz“ von Ilona Jerger erfahren durfte, lag ich damit gar nicht so falsch, zumindest wenn … Mehr Ilona Jerger – Lorenz

Timo Feldhaus – Mary Shelleys Zimmer

In seinem unterhaltsam zu lesenden Sachbuch über die Zeit rund um das Jahr 1816 wirft Timo Feldhaus einen unserem heutigen Klimabewusstsein geschuldeten und damit doch neuen Blick auf die beschriebene Zeit: Er setzt an beim Ausbruch des Vulkans Tambora in Indonesien im Jahr 1815. Diese heftige Eruption warf so viel Material so weit aus, dass … Mehr Timo Feldhaus – Mary Shelleys Zimmer

Der andere Tod der Emigration: Günther Anders „Der Emigrant“, Georges-Arthur Goldschmidt „Der versperrte Weg. Roman des Bruders“

„Deine Bitte um eine ‚vita‘ versetzt mich in Verlegenheit. Ich hatte keine vita. Ich kann mich nicht erinnern. Emigranten können das nicht. Um den Singular ‚das Leben‘ sind wir, von der Weltgeschichte Gejagte, betrogen worden. […] Die Kerben, die die Phasen unseres Lebens voneinander trennen, reichen tiefer als jene Kerben, die Lebensphasen gewöhnlich gegeneinander abgrenzen; … Mehr Der andere Tod der Emigration: Günther Anders „Der Emigrant“, Georges-Arthur Goldschmidt „Der versperrte Weg. Roman des Bruders“

Sophie Passmann – Komplett Gänsehaut

Ende 2018 habe nicht nur ich nicht schlecht gestaunt über Friedrich Merz, der es geschafft hat, in ein- und demselben Interview mit der BILD anzugeben, dass er etwa eine Million im Jahr verdiene, sich aber nicht als Mitglied der Oberschicht ansehe, sondern vielmehr der „oberen Mittelschicht“. Das war kurios und ist damals auch so empfunden … Mehr Sophie Passmann – Komplett Gänsehaut

Asal Dardan – Betrachtungen einer Barbarin

Weil nur so wenige Leute Essays lesen wollen, weil sie Angst haben, dass das sehr anstrengend wird, drängen manche Verlage ihre Autor*innen, sobald diese Essaybände veröffentlichen wollen, diese Essays doch lieber in einen Roman umzuschreiben. Das führt dann in der Regel zu Romanen, die literarisch nicht so gut funktionieren, weil sie etwas erklären wollen, statt … Mehr Asal Dardan – Betrachtungen einer Barbarin

Krankheit, keine Metapher (Ruth Schweikert: Tage wie Hunde; Mira Mann: Gedichte der Angst; Tabea Hertzog: Wenn man den Himmel umdreht, ist er ein Meer)

1977 erschien Susan Sontags Essay „Illness as Metaphor“, ein Jahr später erschien er auch auf Deutsch unter dem Titel „Krankheit als Metapher“ (übers. von Karin Kersten und Caroline Neubaur). Geschrieben hatte ihn Sontag nicht nur unter dem Eindruck der eigenen Krebsdiagnose, sondern auch unter dem der in den 1970er Jahren an Popularität gewinnenden sog. Krebs-Literatur. … Mehr Krankheit, keine Metapher (Ruth Schweikert: Tage wie Hunde; Mira Mann: Gedichte der Angst; Tabea Hertzog: Wenn man den Himmel umdreht, ist er ein Meer)

Isolde Charim: Ich und die Anderen. Wie die neue Pluralisierung uns alle verändert

In einem, wie immer selbstverständlich augenöffnenden und brillanten, Artikel der Vice über den „neuen deutschen Standard“, in dem vier „Millennials“ erklären, was „deutsch sein in der heutigen Zeit für sie bedeutet“, kann man drollige Dinge lesen. Vor allem kann man lesen, dass man Pluralisierung und Standardisierung offensichtlich irgendwie so einfach zusammendenken kann. Vor allem dann, … Mehr Isolde Charim: Ich und die Anderen. Wie die neue Pluralisierung uns alle verändert

Ein Weihnachtsmärchen für die plurale Gesellschaft? Stephen King – Erhebung (feat. Isolde Charim: Ich und die Anderen; René Girard: Das Heilige und die Gewalt; und ein bisschen Charles Dickens)

„Wir leben in einer pluralisierten Gesellschaft. Das ist nicht nur ein relativ neues Faktum. Das ist auch ein unhintergehbares Faktum: Es gibt keinen Weg zurück in eine nicht-pluralisierte, in eine homogene Gesellschaft. Das ist eine einfache Feststellung. Nicht ganz so einfach ist die Klärung der Frage, was das genau bedeutet: Was ist eine pluralisierte Gesellschaft? … Mehr Ein Weihnachtsmärchen für die plurale Gesellschaft? Stephen King – Erhebung (feat. Isolde Charim: Ich und die Anderen; René Girard: Das Heilige und die Gewalt; und ein bisschen Charles Dickens)

Ein Roman fürs postfaktische Zeitalter: Paulo Coelho – Hippie feat. Carl Cederström – The Happiness Fantasy

Glück als moralischer Imperativ „The coal miner gets black lung disease, his son gets it, then his son. But most people don’t have the imagination – or whatever – to leave the mine. They don’t have ‚it‘. If I had been the son of a coal miner, I would have left the damn mines.“, diese … Mehr Ein Roman fürs postfaktische Zeitalter: Paulo Coelho – Hippie feat. Carl Cederström – The Happiness Fantasy