Tijan Sila – Radio Sarajevo

Gemäß einem fälschlich Aischylos zugeschriebenen Zitat ist die Wahrheit im Krieg das erste Opfer. Liest man dagegen aber „Radio Sarajevo“ von Tijan Sila, so lernt man, dass das nicht stimmt: Die ersten Opfer des Krieges sind die Glasscheiben. Durch die Druckwellen der Explosionen bersten die einen, durch Geschosse zersplittern die anderen und somit sind die … Mehr Tijan Sila – Radio Sarajevo

Anna Albinus – Chalupki

„La dernière chose, c’est la simplicité“, so fasste Frédéric Chopin sein ästhetisches Ideal zusammen: „Das Letzte ist die Einfachheit. Nachdem alle Schwierigkeiten ausgeschöpft sind, eine immense Menge an Noten gespielt worden ist, ist es die Einfachheit, die mit ihrem Charme hervorkommt, wie das letzte Siegel der Kunst.“ Man kann seinen Kompositionen, etwa der sehr bekannten … Mehr Anna Albinus – Chalupki

Gudrun Seidenauer – Libellen im Winter

„Wir werden vom Schicksal getrieben und das Ende ist immer Verzicht“, singt Zarah Leander in dem Film „Es war eine rauschende Ballnacht“ von 1939 – und es ist diese Zeile des Liedtextes, die Grete, einer der Frauenfiguren aus Gudrun Seidenauers Roman „Libellen im Winter“, nicht mehr aus dem Kopf geht. Das ist wenig erstaunlich, denn … Mehr Gudrun Seidenauer – Libellen im Winter

Abbas Khider – Der Erinnerungsfälscher

„Vorauszusetzen […], daß nach jeder Art von Leben Erinnerung gleich gut funktionieren könne oder gar können müsse, ist ein Vorurteil. Sowenig die Sichtbarkeit eines physischen Objekts von dessen Leuchtkraft abhängt oder nur von der Sehschärfe des Beobachters, sondern auch von der Art und Struktur des Mediums, in dem es sich aufhält, sowenig hängt die Erinnerbarkeit … Mehr Abbas Khider – Der Erinnerungsfälscher

Hisham Matar – Die Rückkehr. Auf der Suche nach meinem verlorenen Vater

Am vergangenen Montag, den 20.11.2017, erhielt Hisham Matar für seinen Roman „Die Rückkehr. Auf der Suche nach meinem verlorenen Vater“ den Geschwister-Scholl-Preis. Dieser Preis ist kein Literaturpreis wie jeder andere, es geht ihm nicht einfach um die autonome literarische Kunst, sondern es geht ihm um die literarische Kunst in der gesellschaftlichen und politischen Bedeutung, die … Mehr Hisham Matar – Die Rückkehr. Auf der Suche nach meinem verlorenen Vater

Shida Bazyar – Nachts ist es leise in Teheran

Der Buchumschlag ist so blau wie die Tür des Hauses der Teheraner Verwandtschaft, die Laleh 1999 besucht. Und wie sich in Shida Bazyars Roman „Nachts ist es leise in Teheran“ die Stimmen von vier Figuren aus zwei Generationen (mit einem kurzen Epilog einer fünften Figur) abwechseln, so überlagern sich auf dem Buchumschlag quasi vier solche … Mehr Shida Bazyar – Nachts ist es leise in Teheran

Hans-Ulrich Treichel – Tagesanbruch

Und dann gibt es ja Bücher, die aus irgendeinem Grund kaum besprochen werden, weder von Blogs, noch von etablierten Medien. So ein Buch ist „Tagesanbruch“ von Hans-Ulrich Treichel, und das völlig zu Unrecht, vermutlich ist es um einiges besser als einige der viel besprochenen Bücher. Zudem ist es ein wenig überraschend, Treichel ist ja nun … Mehr Hans-Ulrich Treichel – Tagesanbruch

Senthuran Varatharajah – Vor der Zunahme der Zeichen

Mit 16 oder 17 habe ich angefangen, mich für philosophische Texte zu interessieren und eines der ersten Bücher, die ich mir kaufte war Wittgensteins „Tractatus logico-philosophicus“. Natürlich habe ich nichts verstanden von dem, was da steht, aber es gab doch immer wieder Sätze, die mich getroffen haben, nicht weil ich sie verstanden hätte, sondern eher … Mehr Senthuran Varatharajah – Vor der Zunahme der Zeichen