Anna Albinus – Chalupki

„La dernière chose, c’est la simplicité“, so fasste Frédéric Chopin sein ästhetisches Ideal zusammen: „Das Letzte ist die Einfachheit. Nachdem alle Schwierigkeiten ausgeschöpft sind, eine immense Menge an Noten gespielt worden ist, ist es die Einfachheit, die mit ihrem Charme hervorkommt, wie das letzte Siegel der Kunst.“ Man kann seinen Kompositionen, etwa der sehr bekannten … Mehr Anna Albinus – Chalupki

Sebastian Hotz – Mindset

Ein Gastbeitrag von Matthias Warkus In Deutschland waren noch nie so viele Menschen erwerbstätig wie heute. Zirka drei Viertel von ihnen arbeiten im Dienstleistungssektor. Etwa 1,2 Millionen sind allein in der IT beschäftigt. Künstler*innen und Publizist*innen gibt es viel weniger – die Künstlersozialkasse zählt nur knapp 200 000 Versicherte. Dennoch ist es eine häufig wiederholte Beschwerde … Mehr Sebastian Hotz – Mindset

Birgit Birnbacher – Wovon wir leben

Zwischenzeitlich riecht es nicht gut im Dorf. Sagen andere – Julia selbst riecht nichts. Bis sie der Sache auf den Grund geht und feststellt, dass es wirklich ziemlich gestunken haben muss. Und wie dieser Geruch, dessen Ausgangspunkt gut versteckt worden ist – aus Scham, aus Faulheit, aus Gewohnheit – durchzieht noch anderes das Dorf, das … Mehr Birgit Birnbacher – Wovon wir leben

Wo geht es hier zur wirklich wirklichen Wirklichkeit? (Philipp Winkler – Creep; Berit Glanz – Automaton)

Noch vor gar nicht langer Zeit, etwa 2019, als auch Berit Glanz ihren ersten Roman „Pixeltänzer“ veröffentlicht hat, kam das Internet in der Gegenwartsliteratur kaum vor, die Verwendung von Kommunikationsformen des Internets (etwa in Senthuran Varatharajahs „Vor der Zunahme der Zeichen“) oder von digitalen Techniken (etwa in Clemens Setz „Bot“ oder in der digitalen Lyrik … Mehr Wo geht es hier zur wirklich wirklichen Wirklichkeit? (Philipp Winkler – Creep; Berit Glanz – Automaton)

Anja Kampmann – Wie hoch die Wasser steigen

Wie kann man von einer durch Säkularisierung entzauberten und durch beschleunigten globalen Kapitalismus vermarkteten Welt erzählen, von einer Welt, die wenig Ansatzpunkte zu Sinnstiftung und Kontingenzbewältigung anbietet? Realistisches Erzählen dominiert das Erzählen im Roman der Gegenwart wie der Vergangenheit, und auch dort, wo Realität nicht nachgeahmt wird, soll zumindest ein realistischer Illusionszusammenhang erzeugt werden. Allerdings … Mehr Anja Kampmann – Wie hoch die Wasser steigen

Alles super in der Abstiegsgesellschaft! (feat. Kathrin Weßling: „Super, und dir?“ und Oliver Nachtwey: „Die Abstiegsgesellschaft. Über das Aufbegehren in der regressiven Moderne“ und ein paar andere)

[es gibt auch viele extralange Zitate und extrawenig Absätze, juhu!] Vor ein paar Monaten habe ich einen recht länglichen Blogbeitrag über die Frage geschrieben, welche Strukturen dafür sorgen, dass Autorinnen aus der Literaturgeschichte verschwinden – ein nicht unerheblicher Faktor dabei ist, dass Bücher von Autorinnen seltener besprochen werden, und wenn sie überhaupt besprochen werden, dann … Mehr Alles super in der Abstiegsgesellschaft! (feat. Kathrin Weßling: „Super, und dir?“ und Oliver Nachtwey: „Die Abstiegsgesellschaft. Über das Aufbegehren in der regressiven Moderne“ und ein paar andere)

Alexander Schimmelbusch – Hochdeutschland (feat. Jonas Lüscher – Kraft; Jens Beckert – Imaginierte Zukunft)

[Obacht, ich spoilere in diesem Beitrag – also wie immer halt.] In seinem so gut lesbaren wie unbedingt lesenswerten Buch „Imaginierte Zukunft“, das gerade auch in deutscher Übersetzung von Stephan Gebauer bei Suhrkamp erschienen ist, geht Jens Beckert der naheliegenden, wenn auch anscheinend bislang wissenschaftlich kaum beachteten Überlegung nach, dass die Dynamik des kapitalistischen Wirtschaftssystems … Mehr Alexander Schimmelbusch – Hochdeutschland (feat. Jonas Lüscher – Kraft; Jens Beckert – Imaginierte Zukunft)

Petra Morsbach – Justizpalast

Justiz ist schon immer ein Thema der Literatur – wenn man ganz weit zurückgreifen will und die Bibel als „Literatur“ bezeichnen will, dann sind hier mehrere Erzählungen der Rahmen für Gesetzestexte, und auch wenn man nicht so weit zurückgreifen will, kann man hier immer noch ohne Probleme eine mehrere Jahrhunderte zurückgreifende Tradition ausmachen: Da ist … Mehr Petra Morsbach – Justizpalast

Selim Özdogan – Wo noch Licht brennt. Oder: Cash rules everything around me

Georg Simmel behauptete [jaja, I’m bildungsbürgering around again] in der „Philosophie des Geldes“ um 1900, es gebe „[f]ür den absoluten Bewegungscharakter der Welt nun […] sicher kein deutlicheres Symbol als das Geld“, denn dieses existiere immer nur, indem es weitergegeben werde. Selbst wenn es gespart werde, werde es gespart mit dem Zweck, später weitergegeben zu … Mehr Selim Özdogan – Wo noch Licht brennt. Oder: Cash rules everything around me