Birgit Birnbacher – Wovon wir leben

Zwischenzeitlich riecht es nicht gut im Dorf. Sagen andere – Julia selbst riecht nichts. Bis sie der Sache auf den Grund geht und feststellt, dass es wirklich ziemlich gestunken haben muss. Und wie dieser Geruch, dessen Ausgangspunkt gut versteckt worden ist – aus Scham, aus Faulheit, aus Gewohnheit – durchzieht noch anderes das Dorf, das … Mehr Birgit Birnbacher – Wovon wir leben

Abbas Khider – Der Erinnerungsfälscher

„Vorauszusetzen […], daß nach jeder Art von Leben Erinnerung gleich gut funktionieren könne oder gar können müsse, ist ein Vorurteil. Sowenig die Sichtbarkeit eines physischen Objekts von dessen Leuchtkraft abhängt oder nur von der Sehschärfe des Beobachters, sondern auch von der Art und Struktur des Mediums, in dem es sich aufhält, sowenig hängt die Erinnerbarkeit … Mehr Abbas Khider – Der Erinnerungsfälscher

Asal Dardan – Betrachtungen einer Barbarin

Weil nur so wenige Leute Essays lesen wollen, weil sie Angst haben, dass das sehr anstrengend wird, drängen manche Verlage ihre Autor*innen, sobald diese Essaybände veröffentlichen wollen, diese Essays doch lieber in einen Roman umzuschreiben. Das führt dann in der Regel zu Romanen, die literarisch nicht so gut funktionieren, weil sie etwas erklären wollen, statt … Mehr Asal Dardan – Betrachtungen einer Barbarin

Dmitrij Kapitelman – Eine Formalie in Kiew

Dieses Buch ist eine große Enttäuschung. Auf Twitter wurde vom Autor versprochen, dass die ersten 500 000 Vorbesteller eine sibirische Katze bekommen und ich bin mir sehr sicher, dass ich zu den ersten 500 000 Vorbestellern gehöre, aber mein Buch kam ohne Katze bei mir an. Derart enttäuscht habe ich dann beschlossen, dieses Buch sehr … Mehr Dmitrij Kapitelman – Eine Formalie in Kiew

Dana von Suffrin – Otto

Im Jahr 1900, als all die Gräuel, die von Deutschland ausgehend ganz Europa in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts noch erfassen sollten, noch nicht geschehen waren, veröffentlichte der französische Philosoph Henri Bergson denn Essay „Le Rire“, der 1914 unter dem Titel „Das Lachen“ auch auf Deutsch erscheinen und zentral für die bildende Kunst und … Mehr Dana von Suffrin – Otto

Min Jin Lee – Ein einfaches Leben

Manchmal ist es ja ein bisschen schade, wenn im Zusammenhang der Übersetzung auch Buchtitel und -cover verändert werden. Nicht, dass „Ein einfaches Leben“ nicht als Titel zu diesem Roman passen würde, der die Geschichte einer Familie über vier Generationen hinweg erzählt, die von Korea nach Japan auswandert. Insbesondere die ersten Generationen, von denen erzählt wird, … Mehr Min Jin Lee – Ein einfaches Leben

Hisham Matar – Die Rückkehr. Auf der Suche nach meinem verlorenen Vater

Am vergangenen Montag, den 20.11.2017, erhielt Hisham Matar für seinen Roman „Die Rückkehr. Auf der Suche nach meinem verlorenen Vater“ den Geschwister-Scholl-Preis. Dieser Preis ist kein Literaturpreis wie jeder andere, es geht ihm nicht einfach um die autonome literarische Kunst, sondern es geht ihm um die literarische Kunst in der gesellschaftlichen und politischen Bedeutung, die … Mehr Hisham Matar – Die Rückkehr. Auf der Suche nach meinem verlorenen Vater

Ha Jin – Verraten

Ha Jin ist quasi eine literarische Jugendliebe von mir, als ich so 17 oder 18 war, habe ich viele seiner Bücher gelesen und sehr gerne gemocht. Als dann „Verraten“ 2015 erschien, habe ich mich darüber sehr gefreut, es gleich gekauft und dann natürlich ewig lange nicht gelesen. Irgendwas ist ja immer. Aber jetzt habe ich … Mehr Ha Jin – Verraten

Shida Bazyar – Nachts ist es leise in Teheran

Der Buchumschlag ist so blau wie die Tür des Hauses der Teheraner Verwandtschaft, die Laleh 1999 besucht. Und wie sich in Shida Bazyars Roman „Nachts ist es leise in Teheran“ die Stimmen von vier Figuren aus zwei Generationen (mit einem kurzen Epilog einer fünften Figur) abwechseln, so überlagern sich auf dem Buchumschlag quasi vier solche … Mehr Shida Bazyar – Nachts ist es leise in Teheran