Dana von Suffrin – Nochmal von vorne

Der erste Satz aus Tolstois „Anna Karenina“ ist längst ein geflügeltes Wort geworden: „Alle glücklichen Familien gleichen einander, jede unglückliche Familie ist auf ihre eigene Weise unglücklich.“ Unglück ist demnach vielfältiger und individueller als Glück. Man kann daran Zweifel haben, wie an dem alten Vorurteil, dass eben deswegen Unglück sehr viel interessanter sei als Glück, … Mehr Dana von Suffrin – Nochmal von vorne

Angelika Klüssendorf – Risse

Dreieinhalb der Titel auf der Longlist für den Deutschen Buchpreis 2023 erzählen vom Aufwachsen junger Frauen in dysfunktionalen Familien in der DDR: Charlotte Gneuß‘ „Gittersee“, Anne Rabes „Die Möglichkeit von Glück“, Terézia Moras „Muna oder Die Hälfte des Lebens“ (das ist der halbe Roman, da hier das Thema des Aufwachsens in der DDR nur die … Mehr Angelika Klüssendorf – Risse

Terézia Mora – Muna oder Die Hälfte des Lebens

Im Grunde ist es eine leider alltägliche Geschichte: Eine Frau verliebt sich in den falschen Mann, kommt nicht von ihm los und verliert nicht nur ihre besten Jahre an ihn und seine psychische wie physische Gewalt, sondern auch viel ihrer Lebenskraft, ihres Selbstbewusstseins, ihrer Gesundheit. Statistisch trifft dieses Schicksal tausende Frauen jedes Jahr in Deutschland … Mehr Terézia Mora – Muna oder Die Hälfte des Lebens

Anne Rabe – Die Möglichkeit von Glück

Viel ist in den letzten Jahren geschrieben und gesprochen worden über die Kriegskinder, Kriegsenkel, über transgenerationale Traumata, über die geprügelte Generation und die Folgen der handgreiflichen Schwarzen Pädagogik der 1950er und 1960er Jahre – und immer stand bei diesem Schreiben und Sprechen doch irgendwie nur Westdeutschland im Fokus. Gleichzeitig wunderte man sich, was da eigentlich … Mehr Anne Rabe – Die Möglichkeit von Glück

Cordelia Edvardson – Gebranntes Kind sucht das Feuer

Seit einigen Jahren beschäftigt sich die Resilienzforschung auch mit Überlebenden des Holocaust und stellt damit auch die Frage nach den inneren Widerstandskräften dieser Menschen: Was hat ihnen geholfen, den Holocaust zu überstehen? Liest man das zum Glück wiederentdeckte und im Hanser Verlag neu aufgelegte „Gebranntes Kind sucht das Feuer“ von Cordelia Edvardson, so ist die … Mehr Cordelia Edvardson – Gebranntes Kind sucht das Feuer

Birgit Birnbacher – Wovon wir leben

Zwischenzeitlich riecht es nicht gut im Dorf. Sagen andere – Julia selbst riecht nichts. Bis sie der Sache auf den Grund geht und feststellt, dass es wirklich ziemlich gestunken haben muss. Und wie dieser Geruch, dessen Ausgangspunkt gut versteckt worden ist – aus Scham, aus Faulheit, aus Gewohnheit – durchzieht noch anderes das Dorf, das … Mehr Birgit Birnbacher – Wovon wir leben

Abbas Khider – Der Erinnerungsfälscher

„Vorauszusetzen […], daß nach jeder Art von Leben Erinnerung gleich gut funktionieren könne oder gar können müsse, ist ein Vorurteil. Sowenig die Sichtbarkeit eines physischen Objekts von dessen Leuchtkraft abhängt oder nur von der Sehschärfe des Beobachters, sondern auch von der Art und Struktur des Mediums, in dem es sich aufhält, sowenig hängt die Erinnerbarkeit … Mehr Abbas Khider – Der Erinnerungsfälscher

Asal Dardan – Betrachtungen einer Barbarin

Weil nur so wenige Leute Essays lesen wollen, weil sie Angst haben, dass das sehr anstrengend wird, drängen manche Verlage ihre Autor*innen, sobald diese Essaybände veröffentlichen wollen, diese Essays doch lieber in einen Roman umzuschreiben. Das führt dann in der Regel zu Romanen, die literarisch nicht so gut funktionieren, weil sie etwas erklären wollen, statt … Mehr Asal Dardan – Betrachtungen einer Barbarin

Dmitrij Kapitelman – Eine Formalie in Kiew

Dieses Buch ist eine große Enttäuschung. Auf Twitter wurde vom Autor versprochen, dass die ersten 500 000 Vorbesteller eine sibirische Katze bekommen und ich bin mir sehr sicher, dass ich zu den ersten 500 000 Vorbestellern gehöre, aber mein Buch kam ohne Katze bei mir an. Derart enttäuscht habe ich dann beschlossen, dieses Buch sehr … Mehr Dmitrij Kapitelman – Eine Formalie in Kiew

Dana von Suffrin – Otto

Im Jahr 1900, als all die Gräuel, die von Deutschland ausgehend ganz Europa in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts noch erfassen sollten, noch nicht geschehen waren, veröffentlichte der französische Philosoph Henri Bergson denn Essay „Le Rire“, der 1914 unter dem Titel „Das Lachen“ auch auf Deutsch erscheinen und zentral für die bildende Kunst und … Mehr Dana von Suffrin – Otto